Osteopathie in der Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft ist ein ganz natürlicher Prozess in unserem Leben. Schwangere sind einfach (werdende) Mütter, deren Körper und Psyche sich an die neue, veränderte Situation gewöhnt – mal besser, mal schlechter, mal langsamer, mal schneller. Viele der begleitenden Probleme und Schmerzen können präventiv erkannt und behandelt werden. Allerdings sind der Schulmedizin hier leider oft die Hände gebunden, da viele Medikamente in der Schwangerschaft nicht zugelassen sind oder nicht empfohlen werden. Auch mit Infiltrationen z.B. bei Rückenschmerzen sind die meisten ärztlichen Kollegen sehr zurückhaltend - zu Recht. Gerade hier kann die Osteopathie eine zielgerichtete Unterstützung sein. Durch eine systematische Untersuchung können physiologische Veränderungen herausgearbeitet und positiv beeinflusst werden. Außerdem kann ein Augenmerk auf offene oder versteckte Ängste, Unsicherheiten oder psychische Konflikte gelegt werden, um auch hier unterstützend mitzuwirken. Somit kann zusammen mit Gynäkologen und Hebammen eine entspannte Schwangerschaft für Mutter und Kind ermöglicht werden.

In den einzelnen Phasen der Schwangerschaft können unterschiedliche Probleme auftreten.

Das erste Trimenon ist durch die plötzliche Hormonumstellung mit einem starken Anstieg des Progesterons von Übelkeit, Erbrechen und einem ausgeprägten Schlafbedürfnis geprägt. Dieser Progesteronanstieg führt auch zu einem Weichwerden der Bänder, Sehnen und Gelenkkapseln, was wiederum für Beschwerden im Bewegungsapparat verantwortlich sein kann. Gerade Schmerzen im Bereich des Beckens, der Hüften, der Symphyse, der Iliosakralgelenke und der Lendenwirbelsäule können schon frühzeitig auf eine bestehende Problematik hinweisen. Dies kann als Endresultat nicht nur eine reduzierte Funktion der geburtsrelevanten Strukturen zur Folge haben, sondern auch die Lage des Uterus und damit des Fötus beeinflussen. In dieser Phase reicht oft schon eine Behandlung, um Schmerzen zu lindern und bestehende Dysfunktionen zu beheben.

Imzweiten Trimenon lassen meist Übelkeit und Müdigkeit nach, die Energie kehrt zurück und die werdende Mutter spürt die Bewegungen ihres Kindes. Diese Phase wird von den meisten Schwangeren am entspanntesten empfunden. Andererseits können jetzt auch die Beschwerden im Bereich der Lendenwirbelsäule und der Iliosakralgelenke zunehmen, teilweise auch mit ausstrahlenden „Ischiasschmerzen“. Zudem kann es durch ein Komprimieren der Baucheingeweide zu Verstopfung (Obstipation) und Verdauungsstörungen kommen. Während einer Schwangerschaft nimmt eine Frau ca. 25% ihres Körpergewichtes zu. Durch die daraus resultierende Verschiebung des Körperschwerpunktes und der bereits erwähnten Erweichung der bandartigen Strukturen können im dritten Trimenon die muskuloskelettalen Beschwerden zunehmen und vor allem der Druck auf die Symphyse ansteigen. Spätestens jetzt ist es wichtig, auch auf einen guten lymphatischen und venösen Abfluss zu achten, um Ödemen, einem Karpaltunnelsyndrom oder venösen Stauungen vorzubeugen bzw. diese mit einer osteopathischen Behandlung positiv zu beeinflussen. Auch dem Zwerchfell sollte besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, da es hier strukturell, aber auch emotional häufig zu Verspannungen kommen kann, die Sodbrennen, Probleme bei der Atmung und Flüssigkeitsansammlungen nach sich ziehen können. Ziel der osteopathischen Begleitung während der Schwangerschaft ist es:

In meiner Praxis wird die osteopathische Behandlung bei Bedarf auch durch begleitende Maßnahmen wie Akupunktur oder Kinesiotape unterstützt und durch meine langjährige Erfahrung im schulmedizinischen Bereich ggf. durch entsprechende Maßnahmen ergänzt.